Aufbruchstimmung beim TSV Rain: Nach schwierigen Corona-Jahren und monatelanger Führungskrise blickt der knapp 1.200 Mitglieder zählende Mehrspartenverein wieder optimistisch in die Zukunft. Maßgeblich zu dieser Trendumkehr beigetragen hat die von Matthias Bohn, Detlef Simonis und Claudia Kleinle gebildete neue Vorstandschaft, wie in den Rechenschaftsberichten mehrerer Abteilungsleiter deutlich wurde.
Am prägnantesten drückte es wohl Andreas Ottinger, der Spartenleiter Kraftsport, aus: „Ihr habt einen neuen Spirit in den Verein getragen. Die Zusammenarbeit mit euch macht richtig Spaß!“
Den Rechenschaftsbericht gab der erste Vorstand Matthias Bohn allerdings noch für das Jahr 2021 ab, also für den Zeitraum vor seiner Amtsübernahme. Umbaumaßnahmen im Sportheim, der Pächterwechsel in der Vereinsgaststätte sowie das Bemühen um geordnete Finanzen standen im Zentrum der Aktivitäten des alten Vorstandsteams um Bohns Vorgänger Josef Meier. Ihm dankte der neue Vorsitzende ebenso für seine Arbeit wie Vereinswirt Jürgen Minder, der diese Aufgabe sehr engagiert und zuverlässig ausübe.
Sportlich stand das vergangene Jahr ganz im Schatten der Corona-Beschränkungen, die auch noch ins Jahr 2022 hineinschwappten. Dass die unter die 1200er-Marke gesunkenen Mitgliederzahlen wieder ansteigen könnten, zeigten jedoch die aktuellen Entwicklungen, von denen mehrere Abteilungsleiter berichteten. Zwar musste Manoel Landes aus der Kegel-Abteilung gesunkene Aktivenzahlen und eine Mannschaft weniger vermelden, insgesamt ist jedoch eine deutliche Aufwärtsentwicklung erkennbar. Im Kleinfeld-Fußball kamen ebenso viele Anfänger hinzu wie im Taekwondo oder in der Leichtathletik. Tischtennis nimmt wieder mit einer Jugendmannschaft am Spielbetrieb teil, Turnen hat Kurse für Kinderturnen und Linedance eingerichtet und die Kraftsportler mussten sogar einen Aufnahmestopp verhängen, da ihre Raumkapazitäten begrenzt sind. Ottingers Bitte an Bürgermeister Karl Rehm war daher auch klar formuliert: „Wenn sich irgendwo Möglichkeiten für größere Räumlichkeiten auftun, teilen Sie uns das bitte mit!“
Probleme bei der Nutzung von Sportstätten waren auch aus anderen Abteilungen zu vernehmen. Im Kleinfeld-Fußball wird der Platzbedarf ab 2024 größer, wenn für die jüngsten Fußballer neue Wettkampfformen eingeführt werden. Taekwondo, in der kalten Jahreszeit auch Fußball und Leichtathletik, leiden unter den häufigen Fremdbelegungen der Dreifachturnhalle an Freitagen. Von Umbauarbeiten in der Grundschulturnhalle waren Tischtennis, Taekwondo und Turnen betroffen. Derzeit läuft dort die Heizung noch nicht, und die Duschen bleiben noch so lange kalt, wie die Sanierung des benachbarten Hallenbads andauert. „Dazu habe ich leider schlechte Nachrichten: Es gibt Probleme mit der Statik, deswegen wird es mindestens bis September 2023 dauern“, musste Bürgermeister Rehm mitteilen – ein Umstand, der vor allem die schon von Corona gebeutelte Abteilung Schwimmen ins Mark trifft. Sie muss sich bis dahin weiterhin auf Trockentraining beschränken.
Eine wichtige Veränderung, die das breitensportliche Angebot des TSV bündeln soll, ist noch für dieses Jahr geplant: Anfang Dezember werden die Abteilungen Jedermannsport, Badminton und Turnen zur neuen Sparte Freizeitsport fusionieren.
(wrö)