Der in Donauwörth lebende Kocaman N., auch bekannt unter dem Namen Ali, hat eine bemerkenswerte Karriere im Kampfsport hinter sich. Seit dem Sommer 1969 lebt er in Deutschland und begann im Jahr 1974 in Donauwörth (Zirgesheim) mit dem Kampfsport. Mit Hingabe und Leidenschaft hat er im Laufe der Jahrzehnte nicht nur zahlreiche Titel errungen, sondern auch unzählige Schüler in verschiedenen Kampfkünsten ausgebildet. Sein Fokus liegt dabei nicht nur auf der Technik, sondern vor allem auf den Werten, die der Kampfsport vermittelt: Höflichkeit, Integrität, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen.
Die Anfänge seiner Kampfsportkarriere
Der damals junge Kocaman begann 1974 mit dem Training in Taekwondo und legte nach nur drei Jahren intensiver Ausbildung 1978 die Prüfung zum 1. Dan unter der Aufsicht von Kwon Jae-Hwa und Jakob Beck ab. Parallel dazu übernahm er 1977 die Leitung der Taekwondo-Abteilung beim TSV Rain. Schon früh zeigte sich sein Talent, sowohl als Sportler als auch als Trainer, was den Grundstein für eine bemerkenswerte Karriere legte.
Wettkämpfe und Erfolge
Sein erster großer Wettkampf war die Teilnahme an den Taekwondo-Europameisterschaften 1977 in Stuttgart, wo er den vierten Platz belegte. Bei der Deutschen Taekwon-Do Profi-Union belegte er 1979 bei den Deutschen Meisterschaften im Vollkontakt den 2. Platz, welcher im Kronebau der Circus Krone in München stattfand. Ein Jahr später bei derselben Organisation wurde er bei den Bayerischen Meisterschaften Dritter. Im selben Jahr wurde er auch bei einem anderen Kick-Box-Turnier von der Organisation WAKO Bayerischer Meister im Vollkontakt.
Von 1980 bis 1985 nahm Ali an verschiedenen Vorführungen in Diskotheken, auf Messen und bei öffentlichen Veranstaltungen teil. Diese Auftritte dienten nicht nur dem Kampfsport, sondern auch der Öffentlichkeitsarbeit, um den Sport einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
Ein besonderer Traum erfüllte sich für ihn im Jahr 1985, als er mit dem Wiener Kampfsportler Norbert M. nach Korea flog, um dort mit koreanischen Meistern zu trainieren.
Ab 1995 wurden Kick-Box-Turniere in Rain veranstaltet, darunter der Tilly-Cup, Jugend-Cup und weitere Titelkämpfe. Ein Highlight war 1997, als Uwe Jemiler gegen den Belgier Raffael Girardi in Rain im Ring gestiegen ist.
Ein besonderes Ereignis war der Lehrgang 2000 mit der amerikanischen Kampfsportlegende und Schauspielerin Cynthia Rothrock in Rain, bei dem etwa 300 Teilnehmer anwesend waren. Die Veranstaltung erhielt auch mediale Aufmerksamkeit, unter anderem durch TV Augsburg und einen türkischen Sportsender.
Internationale Erfolge mit seinen Schülern
Seine Wettkampfkarriere erstreckte sich über viele Jahre und umfasste nicht nur nationale, sondern auch internationale Erfolge. Besonders erwähnenswert ist seine Teilnahme an der Kickbox-Weltmeisterschaft 2002 in Italien, wo seine Schülerin Ahu Saydir die Bronzemedaille gewann. Kocaman selbst gewann zusammen mit seinem Schüler Ilhan Zorlu 2003 die Europameisterschaft in Köln im Bereich Kata und Freestyle.
Wertevermittlung als Trainer
Ein zentrales Element in Kocamans Leben ist die Beziehung zu seinen Schülern. Er hat im Laufe der Jahre zahlreiche Prüfungen abgenommen und vielen Schülern den Weg zu höheren Dan-Graden ermöglicht. Für ihn ist die Bindung zwischen Lehrer und Schülern entscheidend, um die Werte des Kampfsports zu vermitteln. Dabei steht nicht nur die Technik im Vordergrund, sondern auch die Charakterbildung, die durch den Sport gefördert wird.
Ehrungen
Für seine langjährigen Verdienste um den Kampfsport wurde Kocaman mehrfach ausgezeichnet. 2010 wurde er in München als „Großmeister des Jahres“ und 2011 als „Botschafter der Kampfkünste“ geehrt. 2015 erhielt er eine Ehrung des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) für seine Verdienste um den Sport.
Der Blick in die Zukunft
Auch wenn Ali Kocaman mittlerweile das Rentenalter erreicht hat, denkt er noch lange nicht ans Aufhören. Als Trainer und Mentor ist er weiterhin aktiv und arbeitet mit Sportlern aller Altersgruppen zusammen – von Kindern bis hin zu Senioren. Mit seiner unermüdlichen Leidenschaft für den Kampfsport inspiriert er Generationen von Schülern und trägt die Werte des Kampfsports in die Welt hinaus.